Die Nebelkönigin
by Neotomaxpublished onLeider hatte Rigga keine Kontakte zu den Orakelkreisen, so dass sie alles glauben musste, was Volvo Tamowitz (Das Orakel von Antia) ihr erzählt hatte.
Das Orakel von Nebelheim sollte die Königin ständig begleiten. Nicht wie in Antia, wo das Orakel nur einen kleinen Raum neben den Folterkammern bekam.
Die Kutsche hielt und sie wurden von jemandem empfangen, der bedauerlicherweise nur undeutlich im Nebel zu erkennen war. Allerdings trug er einen Helm mit einer Kerze darauf, was etwas half.
»Kein Wort, wenn du nicht gefragt wirst«, zischte ihr Vater ihr zu. Er war verschlossen wie immer, und Rigga war klar, dass er diese Reise genauso ungern angetreten hatte wie sie.
Der Thronsaal der Königin von Nebelheim lag in einem tiefen dunklen Blau und der Nebel schien an den Wänden, dem Boden und der Decke zu hängen, doch der Thron schimmerte in einem strahlenden Blau, das sich auf den Nebel übertrug. Es war wunderschön. Die Königin erhob sich, als sie näher kamen.
»Ihr kommt aus Antia?«
»Ja, Königin Annwn!«, sagte Riggas Vater mit einer tiefen Verbeugung.
»Es ist mir eine Ehre, in eurem strahlenden Licht zu erscheinen.« Das klang ziemlich bescheuert, dachte Rigga.
»Das ist das kleine Orakel?« Die Königin kam die Stufen herunter. »Ich habe viel von dir gehört.«
Rigga wusste nicht, was sie sagen sollte, als sie den scharfen Blick ihres Vaters sah. Also verbeugte sie sich. »Ja, Königin Annwn! Es ist mein strahlendes Licht, das eure Ehre blau leuchten lässt, wie das Firmament einer dunklen Nacht. Es sei denn bei Vollmond, da ist es zu hell.«
Die Königin blinzelte. Dann lachte sie leise. »Witzig bist du auch noch.« Dann winkte sie in Richtung ihres Thrones. »Eclairs, komm her!«
Ein kleines Wesen kam heran. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen, nur ohne den buschigen Schwanz. Das Fell schimmerte in verschiedenen Farben, und zwei neugierige Augen sahen Rigga an.
»Das ist das kleine Orakel von Antia«, sagte die Königin, während sie mit einer Hand das Fell von Eclairs streichelte. Sie sah Rigga fragend an.
»Kannst du uns eine Kostprobe deines Könnens geben?«
»Jetzt?« Rigga schüttelte den Kopf. Hier waren keine Feigen und auch keine Blume, wie das getupfte Ogerauge. »Das geht leider nicht, lichte Erscheinung des … ähm … Nebels.«
Eclairs kam etwas näher. »Streichle mich«, sagte es mit leiser, quiekender Stimme.
Sie sah die Königin fragend an. Diese nickte, also berührte Rigga das Fell von Eclairs.
Sie spürte sofort, dass es funktionierte. Die Zukunft öffnete sich ihr und während sie Arme in die Luft hob und die Augen verdrehte - was sie nur wegen des dramatischen Effekts tat - sagte sie laut:
Es kommt ein neuer Held/in im blauen Gewand, natürlich muss man ihn haben.
Ein weiteres Endlose Pein-Event (Endless Trial)
Der unschöne Turm der verschwundenen Illusionen
Eine neue exklusive furchterregende 5-Sterne-Waffe
Neue Artefakte für die Wale
Angebote, die keine sind.
evtl. (sie nuschelte es mehr):
Das Schach-Event - was nicht so viel mit Schach zu tun hat
Ein Segnungsevent, wo man Sterne sehen kann (aber nur wenige bekommt)
Waffenerweckungen
Neuer 4*-Held/Heldin
Sie blickte die Königin an, die etwas entsetzt aussah.
Rigga schaute in ihre Hände und sie hatte etwas von Eclairs Fell ausgerissen.
So ist das als Orakel, man sieht nicht alles kommen.
War das die letzte Prophezeiung des kleinen Orakels?
Wird sie in den nebligen Kerkern von Nebelheim landen?
Bekommt sie auch eine Kerze auf den Kopf?